11 Jahre - 20 000km
es war kein super-High-tech-Vortrag, keine Spezialeffekte, 3D, Videosequenzen oder sonstigem bibabo, sondern ein "normaler Diavortrag", den wir gesten abend in Langenzersdorf gesehen haben.
Aber irgendwie hätte High-tech auch gar nicht zum Thema und zur Art dieser Reise gepaßt.
Günter Wamser durchquert den Amerikanischen Kontinent, von der Südspitze Südamerikas bis nach Alaska. Der gestrige Vortrag erzählte den Teil von Argentinien bis Mexiko. Derzeit ist er unterwegs in den Rocky Mountains, naja, nicht wirklich JETZT, denn im Moment ist er ja auf Vortragsreise, aber im Mai geht´s weiter Richtung Alaska.
Und warum dauert diese Durchquerung so lange?
Weil er umgestiegen ist ...... vom Motorrad auf Pferd und Hund.
www.abenteuerreiter.de
Sich nicht motorisiert zu bewegen.
Ok, zwar nicht aus eigener Kraft, sondern auf dem Rücken eines Pferdes, zumindest meistens, denn teilweise geht man ja schon auch zu Fuß, und das Gepäck muß man auch nicht selber schleppen, das tragen die Pferde (und manchmal auch den Hund *ggg*),
trotzdem ist das eine eigene Art sich durch ein Land fortzubewegen.
Meinen Islandurlaub kann man mit sowas nicht vergleichen, aber es vermittelte einem zumindest eine kleine Ahnung davon, wie anders man die Welt erlebt.
Ähnlich verhält es sich wahrscheinlich, wenn man mit dem Fahrrad unterwegs ist. Mit zwei gravierenden Unterschieden!
Erstens: Ohne eigene Kraft geht dann gar nix und
Zweitens: das Fahrrad kann man einfach in die Ecke stellen, die Tiere nicht.
Es gibt Menschen die lieben es, vorzutragen und sich zu präsentieren. Anderen mögen das nicht. Gestern hatte ich ein bisserl das Gefühl, der Vortragende gehört zu zweiteren, eigentlich mag er dieses zur Schau stellen nicht, aber es ist eine gute Möglichkeit Geld zu verdienen um weiterreiten zu können.
Neben den "üblichen Weltreisegeschichten" über Land und Leute, waren für mich als Pferdebesitzer natürlich ein paar "Randbemerkungen" sehr interessant.
Er erwähnte, dass die Tiere immer wieder krank waren. Speziell in Gegenden mit Hitze, hoher Luftfeuchtigkeit und vielen Insekten.
Was die Pferde allerdings nie hatten, waren Koliken! Und das, obwohl die Pferde sich immer wieder umstellen mußten, was das Futter anging. Wenn es nichts anderes gab als Schilfgras, dann mußten sie dieses fressen.
Wenn ich da an uns denke, was da für ein Tamtam um´s Futter gemacht wird. (In der Arbeit hab ich soundso das Gefühl, die meisten Pferde sterben an Koliken.)
Ich komm wirklich immer mehr zu der Überzeugung, das Bewegung einfach das wichtigste für Pferde ist. Eingesperrt sein in eine Box und sich nicht bewegen können, verursacht viel mehr Koliken als Futter.
(Die Pferdethemen waren aber bewußt zurückgehalten worden, es soll ja ein Vortrag für jedermann/frau sein, was es auch war)
Was mich ein wenig stört, ist der Begriff Abenteuerreiter.
Irgendwie reagiere ich mittlerweile allergisch auf den Begriff Abenteurer.
Vor einem Jahr erschien ein Geospezial - Abenteuerreisen:

Interessant in diesem Heft u.a. die vielen Beiträge nach dem warum?
zB: .... Der Abenteurer wagt es demnach, seine sichere Welt zu verlassen - anders zu sein. (haha, allein schon dieser Satz, wer gibt schon WIRKLICH seine Sicherheiten auf, die meisten sind doch nur pseudomäßig unterwegs und nennen sich Abenteurer).
Für Bette ist Individualisierung innerhalb der Massengesellschaft der wichtigste Grund dafür, das sich soviele Menschen in Abenteuer stürzen.
Ein hoffnungsloses Unterfangen: Abenteurer, so Karl-Heinrich Bette, seien heute paradoxe Figuren, weil sie etwas Besonderes seien wollen und mit ihrem Ausbrechen doch nur den Erwartungen der Gesellschaft entsprechen. Das ist wie "Rock `n` Roll. Die Protestler von einst spielen heute längst in den großen Hallen.
Hat jeder Mensch ein Recht auf "sein Abenteuer"?
Schwierige Frage.
Man denke nur an Rettungsaktionen, Helfer die sich selbst in Gefahr bringen um einem Abenteurer zu helfen, mal abgesehen vom Geld was das kostet.
Oder die Verantwortung gegenüber anderen.
Wie weit darf man andere (Menschen und Tiere) mit in sein Abenteuer einbeziehen?
Der Vortragende gestern stellte das Wohl der Pferde über seine Abenteuerlust. Wenn eines krank war mußte eben gewartet werden, oder es wurde umdisponiert, auf etwas verzichtet.
Anders waren zB damals die "Goldrauschabenteurer". Das waren gierige Arschlöcher. Der Weg über den White Pass in Alaska wird auch der Dead Horse Trail genannt. Die meisten Pferde überlebten dieses "Abenteuer" nicht:

Die einzigen die damals wirklich was vom Goldrausch hatten, war die Betreiber von den Lokalen und Versorgungsläden in den Städtchen Skagway, Dawson City usw.
Ganz ähnlich wie heute, vom Abenteurertum profitieren die Outdoor-Läden, die Reiseveranstalter [siehe mein
Islandurlaub ;-))))) ] usw, die verdienen sich eine goldene Nase .....
Abenteuer heute: Die wahren Helden unserer Zeit sind wahrscheinlich eher die alleinerziehenden Mütter, die es schaffen sich und ihre Kinder durch den Alltag zu bringen ohne irgendwann durchzudrehen und den Verstand zu verlieren.
Die haben weder Zeit noch Geld sich so einen Vortrag anzusehen.
Aber irgendwie hätte High-tech auch gar nicht zum Thema und zur Art dieser Reise gepaßt.
Günter Wamser durchquert den Amerikanischen Kontinent, von der Südspitze Südamerikas bis nach Alaska. Der gestrige Vortrag erzählte den Teil von Argentinien bis Mexiko. Derzeit ist er unterwegs in den Rocky Mountains, naja, nicht wirklich JETZT, denn im Moment ist er ja auf Vortragsreise, aber im Mai geht´s weiter Richtung Alaska.
Und warum dauert diese Durchquerung so lange?
Weil er umgestiegen ist ...... vom Motorrad auf Pferd und Hund.
www.abenteuerreiter.de
Sich nicht motorisiert zu bewegen.
Ok, zwar nicht aus eigener Kraft, sondern auf dem Rücken eines Pferdes, zumindest meistens, denn teilweise geht man ja schon auch zu Fuß, und das Gepäck muß man auch nicht selber schleppen, das tragen die Pferde (und manchmal auch den Hund *ggg*),
trotzdem ist das eine eigene Art sich durch ein Land fortzubewegen.
Meinen Islandurlaub kann man mit sowas nicht vergleichen, aber es vermittelte einem zumindest eine kleine Ahnung davon, wie anders man die Welt erlebt.
Ähnlich verhält es sich wahrscheinlich, wenn man mit dem Fahrrad unterwegs ist. Mit zwei gravierenden Unterschieden!
Erstens: Ohne eigene Kraft geht dann gar nix und
Zweitens: das Fahrrad kann man einfach in die Ecke stellen, die Tiere nicht.
Es gibt Menschen die lieben es, vorzutragen und sich zu präsentieren. Anderen mögen das nicht. Gestern hatte ich ein bisserl das Gefühl, der Vortragende gehört zu zweiteren, eigentlich mag er dieses zur Schau stellen nicht, aber es ist eine gute Möglichkeit Geld zu verdienen um weiterreiten zu können.
Neben den "üblichen Weltreisegeschichten" über Land und Leute, waren für mich als Pferdebesitzer natürlich ein paar "Randbemerkungen" sehr interessant.
Er erwähnte, dass die Tiere immer wieder krank waren. Speziell in Gegenden mit Hitze, hoher Luftfeuchtigkeit und vielen Insekten.
Was die Pferde allerdings nie hatten, waren Koliken! Und das, obwohl die Pferde sich immer wieder umstellen mußten, was das Futter anging. Wenn es nichts anderes gab als Schilfgras, dann mußten sie dieses fressen.
Wenn ich da an uns denke, was da für ein Tamtam um´s Futter gemacht wird. (In der Arbeit hab ich soundso das Gefühl, die meisten Pferde sterben an Koliken.)
Ich komm wirklich immer mehr zu der Überzeugung, das Bewegung einfach das wichtigste für Pferde ist. Eingesperrt sein in eine Box und sich nicht bewegen können, verursacht viel mehr Koliken als Futter.
(Die Pferdethemen waren aber bewußt zurückgehalten worden, es soll ja ein Vortrag für jedermann/frau sein, was es auch war)
Was mich ein wenig stört, ist der Begriff Abenteuerreiter.
Irgendwie reagiere ich mittlerweile allergisch auf den Begriff Abenteurer.
Vor einem Jahr erschien ein Geospezial - Abenteuerreisen:

Interessant in diesem Heft u.a. die vielen Beiträge nach dem warum?
zB: .... Der Abenteurer wagt es demnach, seine sichere Welt zu verlassen - anders zu sein. (haha, allein schon dieser Satz, wer gibt schon WIRKLICH seine Sicherheiten auf, die meisten sind doch nur pseudomäßig unterwegs und nennen sich Abenteurer).
Für Bette ist Individualisierung innerhalb der Massengesellschaft der wichtigste Grund dafür, das sich soviele Menschen in Abenteuer stürzen.
Ein hoffnungsloses Unterfangen: Abenteurer, so Karl-Heinrich Bette, seien heute paradoxe Figuren, weil sie etwas Besonderes seien wollen und mit ihrem Ausbrechen doch nur den Erwartungen der Gesellschaft entsprechen. Das ist wie "Rock `n` Roll. Die Protestler von einst spielen heute längst in den großen Hallen.
Hat jeder Mensch ein Recht auf "sein Abenteuer"?
Schwierige Frage.
Man denke nur an Rettungsaktionen, Helfer die sich selbst in Gefahr bringen um einem Abenteurer zu helfen, mal abgesehen vom Geld was das kostet.
Oder die Verantwortung gegenüber anderen.
Wie weit darf man andere (Menschen und Tiere) mit in sein Abenteuer einbeziehen?
Der Vortragende gestern stellte das Wohl der Pferde über seine Abenteuerlust. Wenn eines krank war mußte eben gewartet werden, oder es wurde umdisponiert, auf etwas verzichtet.
Anders waren zB damals die "Goldrauschabenteurer". Das waren gierige Arschlöcher. Der Weg über den White Pass in Alaska wird auch der Dead Horse Trail genannt. Die meisten Pferde überlebten dieses "Abenteuer" nicht:

Die einzigen die damals wirklich was vom Goldrausch hatten, war die Betreiber von den Lokalen und Versorgungsläden in den Städtchen Skagway, Dawson City usw.
Ganz ähnlich wie heute, vom Abenteurertum profitieren die Outdoor-Läden, die Reiseveranstalter [siehe mein
Islandurlaub ;-))))) ] usw, die verdienen sich eine goldene Nase .....
Abenteuer heute: Die wahren Helden unserer Zeit sind wahrscheinlich eher die alleinerziehenden Mütter, die es schaffen sich und ihre Kinder durch den Alltag zu bringen ohne irgendwann durchzudrehen und den Verstand zu verlieren.
Die haben weder Zeit noch Geld sich so einen Vortrag anzusehen.
capra ibex - 29. Mär, 13:11