Weinviertel

Dienstag, 19. Mai 2009

Keltenfest in Asparn an der Zaya

In Asparn gibts im Schloß ein Museum für Urgeschichte.
Daran angeschlossen ist ein Freilichtmuseum. Das ist natürlich das richtige Ambiente für ein solches Fest.

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Färben (zwinker zu Elisabetta):
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von links nach rechts:
Scharfgarbe, Haselnußblätter, Haselnußrinde, Walnuß, Ackerschachtelhalm, Krapp, Indigo.


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Krapp
Gewinnung des Farbstoffes

Die Färberröte ist eine mehrjährige, 50-80cm hohe Staude aus der Familie der Rötegewächse. Sie ist eine Schlingpflanze und benötigt andere Pflanzen zum Halt. Ihr Farbstoff befindet sich bei den lebenden Pflanzen nicht in den kleinen, gelben, unscheinbaren Blüten, sondern im Zellsaft und in den Wurzeln. Diese sind 20-30cm lang und außen hellrot gefärbt. Sie werden ab dem dritten Jahr im Frühling und im Herbst gesammelt, getrocknet und schließlich geschnitzelt oder gemahlen. Die rote Farbe entwickelt sich erst durch das Trocknen der Wurzelstöcke.


Färbung mit Krapp

Krapp ist wie Blauholz und Reseda ein Beizenfarbstoff für Wolle, Baumwolle und Seide. Zum Färben weicht man die Wurzel einen Tag vorher im Wasser ein. Beim Färbevorgang kommt das Textilmaterial zusammen mit der Krappwurzel und dem Einweichwasser in das Färbebad. Das Bad wird etwa eine Stunde bei einer Temperatur von 70-80°C konstant gehalten. Geht man mit der Temperatur darüber, wird die Farbe nicht rot, sondern etwas bräunlicher. Damit die Färbung gleichmäßig gelingt, sollte das Bad ständig umgerührt werden. Bei der Verwendung von Alaun beim Beizen entstehen leuchtend rote Farbtöne auf der Stofffaser, Eisensalze führen zu bräunlichen Nuancen.

Quelle: www.seilnacht.com - Lexikon der Farbstoffe


Anmerkung meinerseits: Blauholz - Hämatoxylin, das verwenden wir im Labor als Farbstoff zur Zellkernfärbung (natürlich nicht nur wir, ist DER Farbstoff in der Histologie, der zur Übersichtsfärbung der Präparate verwendet wird).
jaja, die Laborhexe, wie ich vor kurzem genannt wurde ;-)


weiterer Link: www.planet-wissen.de




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Montag, 20. April 2009

Allerlei blühendes aus dem Garten

Gänseblümchen,
klein und unscheinbar und viel zu wenig beachtet

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Apfelblüte
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mir fällt einfach nicht ein wie die heißen:
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klein und unscheinbar groß und auffällig

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dann kam die große schwarze Wolke ......
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.... und alle Tulpen machten "dicht" (die Gänseblümchen im übrigen auch)
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Samstag, 11. April 2009

was ich in den letzten beiden Tagen so getrieben habe:

am Freitag hab ich meinen Balkon/Terrasse vom Winterdreck freigeschrubbt, Tisch, Bankerl und Sessel aus dem Keller geholt, Fenster und Terrassentür geputzt, Paradeispflänzchen, Klettererdbeere und anderes in Töpfe gepflanzt bzw
umgetopft :-)))


meinen Goldlack mag ich so gern, der ist so problemlos, man kann ihn im Winter draußen stehen lassen und im Februar hat er schon die allererste Blüte bekommen.
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Gitti war wieder einmal fleißig und hat viele Osterhasen gestrickt, einen davon hab ich bekommen *freu*.
Bitte, ist der nicht süß?
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dann war ich noch beim Andiamo, aber der hat im Moment anderes zu tun als sich mit mir zu beschäftigen ....... Herr Pferd ist wiedermal frisch verliebt, seit ein paar Tagen steht eine neue schwarze Stute im Stall, seine neue Herzensdame, ein Hannoveraner-Noriker-Mix, also eine sehr stattliche Dame *ggg*



heute, Samstag, war ich am Vormittag faul ......
und zu mittag bin ich dann Richtung Ernsdorf losgefahren.
Schon die Fahrt hinaus war wunderschön, an den vielen blühenden Bäumen vorbei
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in Ernsdorf gibt´s Nachwuchs bei den Norikern
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hm, Fohlen ändern oft noch ihre Fellfarbe.
Bin schon gespannt ob das Kleine auch mal ein "Mohrenkopf" wird. So nennt man die Farbe der Mutter: grau mit dunklem Kopf, Beinen, Mähne und Schweif.
Eher selten und angelblich schwer vererbbar.

eine Woche alt:
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meine Mutter hat´s mir schon erzählt, vorletzte Woche ist ein Teil von unserer Solaranlage kaputt gegangen. Warum, wieso, weshalb wissen wir nicht.
Schade, denn bei dem vielen Sonnenschein der letzten Tage ..... laut Hersteller kommt sowas nur gaaaaaaaaaaanz selten vor, haha.
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Marillenblüte:
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ja hallo, wer treibt sich denn da auf meiner Pferdeweide herum?
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Und dann war ich bei Elisabeth und Hubert ...........
die beiden bekommen jedes Jahr von Elisabeth´s Mutter jede Menge Osterschinken geschickt ............ die beiden sind Vegetarier ;-) ........... also gibt´s jedes Jahr ein großes Osterschinkenessen mit allen Pferde- und natürlich auch nichtreitenden Freunden.
Ich bin zwar auch nicht sonderlich hilfreich was das Schinkenessen betrifft, aber beim Ostereiersuchen und vernichten helf ich gerne *ggg*

Diesmal gab´s allerdings ein kleines Problem.
Normalerweise, wenn es warm genug ist, um auf der Terrasse vorm Haus zu sitzen, hat der große Baum schon Blätter und man sitzt im Schatten.
Heuer hatte der Baum noch keine Blätter .......... die Lösung: man hänge ein paar Regenschirme in den Baum
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das Küchenfenster auf den Innenhof ........ ach, ich bin so gerne bei den beiden
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Sonntag, 22. Februar 2009

Korneuburg

Hauptplatz:
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Unser Wohnblock hat zwei Eingänge, "vorne" Richtung Bahnhof und "hinten" Richtung Hauptplatz. Das ist "hint`raus":
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"Durchgang" zur Hauptstraße
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Reste der alten Stadtmauer:
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Sonntag, 1. Februar 2009

Lösslandschaft

wikipedia:
Mineralogisch besteht Löss zum größten Teil (50–80 %) aus Quarzkörnern mit 8–20 % kalkigen Bruchstücken. Beimengungen von Eisenhydroxiden färben Löss gelblich bis gelblich-rot. Andere Minerale, wie Feldspäte und Mafische Minerale, kommen in geringen Mengen vor.
......
Löss ist ein sehr weit verbreitetes Sediment und kommt mit Ausnahme der Antarktis auf allen Kontinenten vor. Hauptverbreitungsgebiete sind dabei die mittleren Breiten. In den Tropen und den hohen Breiten gibt es nur vereinzelt Lössvorkommen. In den Lössgebieten Mitteleuropas tritt Löss mit durchschnittlichen Mächtigkeiten zwischen 3 und 10 m auf, er kann aber in günstigen Lagen (Windschatten) bis zu 40 m mächtig werden. In der Volksrepublik China sind Lössmächtigkeiten bis 400 m bekannt.
.....
In Österreich ist die größte Verbreitung des Sediments im Weinviertel, östlich von Krems (Wagram) und im nordöstlichen Niederösterreich zu finden. In Oberösterreich wurde im letzten Glazial entlang von Donau und Inn ebenfalls Löss abgelagert. Der in der südöstlichen Steiermark abgelagerte Staublehm wird zu den lössähnlichen Sedimenten gezählt.



In Ernsdorf beim Teich
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hinter der Fischerhütte .....
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was aus dem linken Teil werden soll, weiß ich nicht, Dusche?

Dienstag, 20. Januar 2009

Polterabend

polso lautet der Titel einer der vier "Polt"-krimis von Alfred Komarek.
In den Verfilmungen wird der Gendarmie-Inspektor Simon Polt von Erwin Steinhauer gespielt.

(jaja, ich weiß, es gibt keine Gendarmerie mehr bei uns, aber als die Bücher geschrieben und die Filme gedreht wurden schon)

Was der Trautmann für die Wiener ist, ist Polt für die Weinviertler. Alle 4 Folgen wurden im nördlichen Weinviertel gedreht. Jede Folge spielt in einer anderen Jahreszeit - Polterabend ist der Winterfall der Polt-Romane.

----> Film
Werd mich jetzt nach den DVD´s umschauen, Polterabend hab ich gesehen, aber die anderen kenn ich nicht.

Zitat, auf ORF Kundendienst:
Simon Polt ist mit Leib und Seele der Landschaft und den Menschen im Weinviertel - und auch dem Wein - verbunden. Er ist tief verwurzelt im Alltag des Ortes. Ein wenig grüblerischer als die anderen, mit einem hohen Sinn für Gerechtigkeit ausgestattet, leidet er gelegentlich unter seinem berufsbedingten Außenseitertum. Doch zu jeder Jahreszeit hält die kleine Gemeinde den Inspektor in Atem.

Das Weinviertel und seine Menschen stehen in den Polt-Filmen im Mittelpunkt und machen aus diesen mehr als nur Krimis - einmalige, tiefgründige Milieustudien.



Eisweinlese: Beim Pressen der Trauben rinnt plötzlich nicht nur Most aus dem Preßkorb, sondern auch Blut ....
---> Leseprobe von Alfred Komarek`s Homepage

Polterabend. Das erste Kapitel.

Eiswein

Polt fror, hatte Kopfweh, und war guter Dinge. Sein Alltag war weit weg. Gendarmerie-Inspektor? Schon gut, irgendwann vielleicht wieder. In dieser mondhellen Winternacht tat er im Weingarten des Karl Fürnkranz seine Arbeit. Er dachte an den vergangenen Abend und bereute es keineswegs, mit Karin Walter eine Flasche Sekt geleert zu haben, weil ihm irgendwie feierlich zumute gewesen war. Trotz dicker Handschuhe spürte Polt das kalte Metall der Rebschere. Ein leises Schnappen war zu hören, wenn er die Trauben vom Stock trennte, hart wie Kieselsteine fielen die gefrorenen Beeren in die hölzerne Butte, die auf einem dreibeinigen Gestell stand, damit man sie leichter auf den Rücken nehmen konnte.
„So eine Lese ist was Besonderes“, hatte der Fürnkranz gesagt, „da will ich kein Plastik sehen.“
Gegen vier Uhr Früh waren sie ans Werk gegangen: Karl Fürnkranz, Simon Polt, Sepp Räuschl und Friedrich Kurzbacher. Die Männer bewegten sich langsam und konzentriert, ohne viel zu reden. War die Butte gefüllt, trug sie Polt als Jüngster in der Runde zu einem Traktoranhänger auf dem zwei Holzbottiche standen. Nach knappen zwei Stunden war einer davon randvoll. Simon Polt stellte seine Last ab und schaute sich um: Ein verschneiter Weingarten, in dem Nachts gearbeitet wurde ... die Szene hatte etwas Verschwörerisches. Drei Weinbauern standen ein paar Schritte von einander entfernt. Sie waren unterschiedlich groß, aber durch zahlreiche Schichten wärmender Kleidung annähernd gleich dick. Der Schnee zu ihren Füßen glitzerte, und der Mond über ihren Köpfen ließ das Licht der Sterne fast verschwinden.
Die Riede Sommerleiten bedeckte den Westhang eines kleinen, einschichtig gelegenen Tales dicht an der Grenze zu Tschechien. An ihrem oberen Ende stand eine Weingartenhütte, die dem Karl Fürnkranz gehörte. Tieferwärts, nach Süden zu, begleiteten die Rebenhügel das breite Wiesbachtal. Dort leuchteten die Straßenlampen der langgestreckten Dörfer, und an den Hängen waren die Lichterketten der Kellergassen zu sehen.
Polt gähnte. Er war lange bei Karin Walter geblieben. Von der Eisweinlese hatte er ihr nichts erzählt. Sie sollte glauben, daß er noch genug Schlaf bekommen konnte, in dieser Nacht.
„Aufwachen, Simon!“ Friedrich Kurzbachers Stimme war heiser. Er hatte gerade eine arge Verkühlung hinter sich gebracht. „Schlafen kannst nachher, im Dienst!“
„Das denkst du dir so.“ Polt nahm die Butte wieder auf den Rücken und ging zu den anderen.
„12 Grad Minus, so ist es recht!“ hatte der Fürnkranz befriedigt festgestellt, als er und seine Helfer nachts mit der Arbeit begannen. Seitdem zog sich ein schwerfälliges Ritual Stunde um Stunde hin. Die Weinbauern nahmen die Mühe mit selbstverständlicher Gelassenheit auf sich, und Polt bewunderte ihre zähe Ausdauer. Müde griff er wieder zur Rebschere und fragte sich, ob es denn wirklich eine gute Idee gewesen war, seine Hilfe anzubieten. Doch, ja, gab er sich stumm zur Antwort, eine sehr gute Idee sogar. Die vier hier im Weingarten taten etwas Besonderes, und es würde zu einem außergewöhnlichen Ergebnis führen. Den anderen im Tal fiel nichts Besseres ein, als zu schlafen. Polt lachte.
„Spinnst?“ Friedrich Kurzbacher warf ihm einen argwöhnischen Blick zu, erwartete aber keine Antwort.
Gegen acht Uhr früh war die Arbeit beendet.
„Paßt.“ Karl Fürnkranz schaute zum anderen Talhang hinüber. Der Himmel war heller geworden, und die niedrigste Hügelkuppe hatte einen schmalen leuchtenden Rand.
„Bis die Sonne da ist, sind wir im Preßhaus. Los, aufsteigen!“
Fürnkranz startete den Traktor, die anderen setzten sich auf die Ladewände des Anhängers und hielten sich an den Bottichen fest.
Der schmale, leicht abschüssige Güterweg war eisglatt. Trotz der langsamen Fahrt war die Kälte jetzt noch mehr zu spüren. Die Männer schauten grimmig drein und schwiegen, bis ihr Ziel erreicht war.
Das Preßhaus war eines der größten in der Gegend und stand abseits der Burgheimer Kellergasse ganz für sich zwischen den Weingärten und den Äckern am Talgrund. Es war wohl auch älter als die anderen Gebäude, vielleicht Herrschaftsbesitz gewesen, dereinst. Jedenfalls waren sieben Generationen der Familie Fürnkranz als Eigentümer ausgewiesen.
Der Traktor kam hinter dem Preßhaus zu stehen. Etwa einen Meter unter der Dachtraufe klaffte eine annähernd quadratische Öffnung in der weißgekalkten Mauer, das Gaitsloch.
„Ich hab die Rutsche in den Preßkorb schon hergerichtet.“ Fürnkranz machte ein paar vorsichtige Schritte auf dem hartgefrorenen Boden. „Fangt ihr schon einmal mit dem Schaufeln an, ich geh voran ins Preßhaus.“
Die ersten Trauben polterten als Eisbrocken in die Tiefe.
Nach einer Weile war die Stimme des Weinbauern von unten zu hören. „Bin schon da, nur weiter, weiter, Leute, es muß rasch gehen!“
Und dann, vielleicht zehn Minuten später: „So, aufhören. Und hereinkommen!“
Als Polt und die Anderen eintraten, stand Fürnkranz oben neben dem Preßkorb und drückte mit einem großen hölzernen Stempel, dem Mostler, die Trauben zurecht. Vor der Presse stand ein großgewachsener Mann, der eine dicke Daunenjacke trug. Er schaute den Männern entgegen. „Guten Morgen, die Herrschaften, Max Wehdorn mein Name, Kellerei-Inspektor.“
Das Preßhaus war von einer elektrischen Arbeitsleuchte erhellt. Tageslicht fiel nur durch die offene Tür herein. Die kleinen Fensteröffnungen waren mit Brettern verschlossen. Eine große Baumpresse füllte gut die Hälfte des Raumes der Länge nach aus, rechts davor standen ineinander geschobene Bottiche und Arbeitsgerät, auf der anderen Seite ein Tisch mit einfachen Bänken und Sesseln. Unter dem Preßbalken führten wenige Stufen zur Kellertür hin.
Fürnkranz machte einen schwerfälligen Sprung auf den Ziegelboden „So. Jetzt wird´s spannend.“ Er hob ein kleines Gerät hoch. „Kennen Sie das, Herr Gendarm?“
„Wo ist ein Gendarm?“ Polt rieb sich die kalten Hände. „Aber auch so habe ich keine Ahnung.“
„Ein Refraktometer. Dient zur Bestimmung der Zuckergrade. Wenn der Riesling jetzt nicht dreißig, wenigstens achtundzwanzig Klosterneuburger Mostgrade hat, brauchen wir gar nicht anzufangen mit dem Pressen. Insgesamt müssen wir auf 25 Grad kommen, alles andere ist kein Eiswein.“
Polt war interessiert nähergetreten. „Ah ja. Und darum ist der Kellerei-Inspektor da.“
„Hat wie immer den Durchblick unser Herr Gendarm. Muß angemeldet werden, so eine Pressung. Davon einmal abgesehen, bin ich wahrscheinlich der Letzte, der es sich antut, dafür eine Baumpresse zu nehmen. Mit den modernen hydraulischen Maschinen geht alles viel einfacher. Aber für mich alten Sonderling ist das alles eben auch eine Zeremonie, wie vor dem Altar, nur heidnisch halt.“ Fürnkranz hatte sein Meßgerät weggelegt und griff jetzt nach einer kreisrunden Holzplatte. „Das ist die Dotschen, auch Gans sagen wir dazu. Kommt auf das Preßgut. Und diese Hölzer da kommen oben drauf, bis der Pressbalken aufliegt.“
„Mein Lieber!“ Polt betrachtete respektvoll den schweren Balken. „Wissen Sie, wie lang der Preßbalken ist, Herr Fürnkranz?“
„Ich hab einmal nachgemessen: Gute 14 Meter. Und wissen Sie, Herr Polt, wie man so ein Ungetüm auch noch nennt? Hengst! Unsere Altvorderen waren keine Unschuldslämmer und näher am Leben und am Tod als wir. Der Balken da war für sie nicht mehr und nicht weniger als ein unverschämtes Sinnbild für Manneskraft. Und was ist dann beim Pressen los? Den unschuldigen Trauben wird Gewalt angetan, bis der Saft rinnt. Und wer ist mittendrin? Die Bauern! So nennt man nämlich die Hölzer zwischen dem Pressbalken und dem Deckel auf den Trauben.“
Polt hörte fasziniert zu. Sepp Räuschl, ein gottesfürchtiger Mensch, wollte von all dem nichts wissen, war ein paar Schritte beiseite gegangen und schaute sich wie beiläufig im Preßhaus um, während der Kurzbacher nachdenklich eine einzelne Weinbeere in die Hand genommen hatte, die zu Boden gefallen war. Langsam taute sie auf und wurde weich. Fürnkranz beobachtete ihn. „Siehst Friedrich, genau das darf uns nicht passieren. Also probieren wir schnell einmal.“ Er griff zu einem schmalen Stück Holz, das etwa auf halber Höhe in einer Ausnehmung der Weinpresse steckte, und lockerte es ein wenig. Knarrend senkte sich ein Ende des Preßbalkens um wenige Zentimeter, ein leises Knirschen war zu hören, verstummte, als der Balken zur Ruhe kam. Es dauerte eine gute Weile bis unterhalb des Preßkorbes ein kleines, hellgrünes Rinnsal entstand . „Na also!“ Fürnkranz tupfte einen Tropfen auf das Meßfeld des Refraktometers und hielt es gegen das Licht. Mit einer raschen Bewegung wandte er sich seinen Helfern und dem Beamten zu. „Gewonnen! 31 Grad. Jetzt gehen wir´s richtig an.“ Er warf einen prüfenden Blick auf die Stellung des Preßbalkens.
„Ich hab nie so richtig begriffen, wie das alles funktioniert“, gab Polt zu.
Fürnkranz trat neben ihn. „Ist auch irgendwie kompliziert. Die ganze uralte Maschine ist ein riesiges Hebelwerk. Zwei Schwergewichte werden gegeneinander ausgespielt: Preßstein und Preßbalken.“ Er zog das vorhin gelockerte Holz völlig heraus. „Das ist ein Brustriegel. Damit kann ich die Hebelkraft steuern. Dorne gibt’s auch noch. Die verhindern, daß sich der Preßbalken wieder hebt. Beim Vorbereiten, gestern Abend, hab ich den Preßstein gedreht, damit den Balken auf der linken Seite niedergezwungen und auf der anderen Seite, über dem Preßkorb, gehoben. Dann war nur noch dafür zu sorgen, daß er oben bleibt. Heute geb ich ihm Stück für Stück die Freiheit wieder. Und die Trauben bekommen den Hengst zu spüren.“
Friedrich Kurzbacher hatte mit sichtlichem Respekt zugehört. „Ein richtiger Professor, der Karl. Ich weiß ja auch, wie´s geht, aber erklären könnt ich´s nicht. Ist ja egal. Da kommt er, der Most!“
Erst zögernd, dann stärker, sickerte der Traubensaft durch die Zwischenräume des Preßkorbes und bildete auf dem hölzernen Boden einen sachte bewegten Teich, der in vielen Grüntönen schimmerte. Da und dort bedeckten feine Bläschen die Oberfläche, hingezogen zu jener Öffnung, durch die der Most in einen Bottich unterhalb der Presse floß.
Das Preßhaus, noch vor kurzer Zeit ein kalter, unbelebter Raum, war nun erfüllt von Geräuschen und Gerüchen. Fürnkranz holte tief Atem. „Darauf kommt´s an im Leben.“
Die anderen schwiegen beifällig. Dann beugte sich Fürnkranz vor, um den Most näher zu betrachten, und stieß plötzlich einen Laut aus, der wie verhaltenes Knurren klang. „Da ... schaut´s her!“ Er zeigte auf eine Stelle dicht neben dem Rand des Preßkorbes, wo sich eine fremde Farbe ins Grün mischte.
Der Kurzbacher drängte sich neben ihn. „Hast vielleicht einen Rotweinstock dazwischen?“
„Nein.“
Polt schob die beiden zur Seite, tauchte seinen Finger in die Flüssigkeit, roch daran und wandte sich ab.
Karl Fürnkranz trat dich hinter ihn. „Das ist Blut, nicht wahr?“

Montag, 19. Januar 2009

Eiswein

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Eiswein - nur was für Winzer mit Hang zum Risiko.

Es gelten streng vorgeschriebene Gesetze. Es dürfen nur Trauben verwendet werden, die bei mindestens -8° und bis spätestens Anfang Jänner gelesen werden.
Wer riskiert schon die Trauben hängen zu lassen? Wie oft gibt es wirklich diese Bedingungen? Laut Aufzeichnungen über unser Klima, haben sich die niedrigen Temperaturen, wenn es sie überhaupt gibt, nach hinten verschoben,also erst im Jänner. Im Jänner ist es dann schon zu spät, da sind die Trauben schon verfault.

Er wird immer seltener, aber heuer gibt es wieder Eiswein.
Laut einem Bericht im Bezirksblatt Mistelbach wurde in den Nächten auf 29. und 30. Dezember im Raum Poysdorf die Eisweinlese durchgeführt.

Der Eiswein wird aus überreifen Trauben gekeltert. Das in den Beeren enthaltene Wasser kristallisiert bei diesen Minusgraden größtenteils aus, nur der in den Trauben enthaltene Zucker bindet nicht kristallisiertes Wasser sowie die enthaltenen Fruchtsäuren.
Die Trauben müssen in gefrorenem Zustand gepresst werden, der gefrorene Wasseranteil bleibt zurück, gekeltert wird nur purer Fruchtextrakt mit enormer Süße.
Durch den Wasserverlust ist die Ausbeute beim Eiswein sehr gering.
Der Most muss mindestens 25 Klosterneuburger Zuckergrade aufweisen.

In Poysdorf waren es bis zu 33° Klosterneuburger Mostwaage.

Ab Mai darf der Wein dann in den Handel, ich glaub ich muß mir heuer ein Fläschen davon besorgen ............. einen "Geburtstagwein" für mich ;-)

Sonntag, 18. Januar 2009

Positiv

Auch dieses Wetter hat seine positiven Seiten - zumindest für mich, weil es mir unglaublich gut gefällt, wenn alles mit einer weißen Schicht überzogen ist

So auch in Ernsdorf
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jetzt schmecken sie so richtig gut, unsere Äpfel.
Es sind Winteräpfel, werden erst spät reif (+/- Mitte Oktober), nach 1- 2 Monaten Lagerzeit haben sie den vollen Geschmack und halten bis Ende März.
Vorausgesetzt man hat die richtige Lagermöglichkeit, und die haben wir GsD. Eine der Kellerröhren ist nicht zu feucht -wie sie für Wein nötig wäre - sondern ideal für Äpfel:
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es ist genug da, für Oma, für meine Eltern, für Hannes, für mich und natürlich für den Andiamo.
Schmatz!


Preßhausfenster
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Ich bin immer in Zweifel, soll ich sowas blitzen oder nicht?



Grundsätzlich mag ich normales Blitzlicht nicht ........

.......... aber draußen ist es inzwischen komplett dunkel geworden ..........
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Diesmal war der Akku nicht leer .....

Es gibt Menschen, die jammern immer über das Wetter. Zu heiß, zu kalt, zu nass, zu trocken, zu windig, zu ..........

Klar, tagelange Nebelsuppe, das schlägt irgendwann aufs Gemüt (vor allem wenn man hört das im Rest von Ö strahlender Sonnenschein ist).
Aber wir würden die Sonne nicht schätzen, wenn sie immer scheinen würde.

So freut man sich, wenn sie sich für kurze Zeit durch die Nebeldecke kämpft.

Samstag fahren wir auf Umwegen nach Ernsdorf, eine bisserl durchs Weinviertel gondeln.
bei Enzersdorf im Thale:
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Dann durch den Ernstbrunner Wald.
Hier hatte ich schon oft ein mulmiges Gefühl beim durchfahren, vorallem in der Dämmerung oder im Finstern.
Ich weiß, ein Großteil des Waldes ist eingzäunt, aber nicht alles.
Außerdem bringt der ganze Zaun nix, wenn das Tor offen bleibt:
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es hat schon seinen Grund, warum das Schild da hängt:
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es kommt ......
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näher..... das Wildschwein, aber mit dem Zaun dazwischen kann ich mich diesmal beruhigt ans Fotografieren machen ;-)).

Man merkt, sie werden im Winter zugefüttert, sie sind neugierig, wenn Menschen da sind, aber doch um einiges vorsichtiger als in Wildparks.
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dann gehts weiter, vorbei beim alten Schüttkasten kurz vor Ernstbrunn
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und über den Buschberg, neben der Straße nach Michelstetten wieder ein eingezäunter Wald ........... mit Wildschweinen
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Donnerstag, 1. Januar 2009

Auf der Heimfahrt

nach einem wunderschönen Neujahrsritt

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Kommentare

Krise?
... ist nur eine kleine Winter-Depression.
Treibgut - 28. Feb, 00:58
ich
mit fast 47 jahren krempel mal wieder komplett um....man...
Gehirnsplitter - 1. Feb, 22:02
Danke vielmals für den...
Danke vielmals für den Hinweis. Ich habe den Tee im...
Elisabetta1 - 9. Dez, 11:11
arme Joy, die Trichter...
arme Joy, die Trichter sind echt gemein. Ad Käspappeltee:...
capra ibex - 8. Dez, 10:19
Und warum kommt das alles?...
Und warum kommt das alles? Weil uns die Tiere nicht...
Elisabetta1 - 4. Dez, 10:39
In der Tat
... eine finstere Geschichte, die du hier erzählt hast.
Treibgut - 4. Nov, 00:09
Du hast mich erfolgreich...
Du hast mich erfolgreich gefunden :-). Super, ich freu...
Fira - 31. Okt, 17:01
ja du hast richtig gelesen,...
ja du hast richtig gelesen, die nächste Herausforderung...
capra ibex - 30. Okt, 20:29
stimmt
als Außenstehender sieht es immer anders aus. Deswegen...
capra ibex - 30. Okt, 20:26
Liebe Gudrun! Zuerst...
Liebe Gudrun! Zuerst dachte ich "Oh, toll, jetzt schreibt...
Fira - 30. Okt, 19:18
Richtige Entscheidung
Das ist ganz einfach. Als Außenstehender empfindet...
libris - 30. Okt, 18:07
Mir blieb nix anderes...
Mir blieb nix anderes übrig. Ja, die Pferde waren schon...
capra ibex - 30. Okt, 07:45
Auszeit
es ist eigentlich auch ein unbezahlter Urlaub. D.h....
capra ibex - 30. Okt, 07:44
Uff
Es war ja irgendwie klar, dass bei dir irgendetwas...
libris - 29. Okt, 22:51
alles Gute!
es freut mich, wieder von dir zu lesen! Du hast ja...
Friederike (Gast) - 29. Okt, 20:13
Liebe elisabetta
du hast mir im Sommer mal ein mail geschickt, anscheinend...
capra ibex - 29. Okt, 19:20
Liebe Gudrun, danke für...
Liebe Gudrun, danke für die Möglichkeit all die Bilder...
Elisabetta1 - 29. Okt, 18:38
Huhuuuuuuuu Guuuuuudruuuuun!...
Huhuuuuuuuu Guuuuuudruuuuun! Wo biiiiist duuuuuu!...
Fira - 15. Okt, 18:35
Gießkanne von "Josef...
Eine Gießkanne in Hundeform, ehrlich, das ist halt...
Josef Mühlbacher (Gast) - 29. Sep, 17:22
Na?
Wartest du bis zur nächsten Sonnwende mit dem nächsten...
libris - 6. Sep, 15:12

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