Weite, Luft und Licht
Das Österreichische Pferdemagazin die Pferderevue schreibt in seinem Vorwort in der Septemberausgabe:
Pferde brauchen Weite (Bewegung), Luft und Licht, brauchen eine Herde und die Möglichkeit über den ganzen Tag verteilt fressen zu können.
ok, diese Erkenntnis ist weder sensationell noch neu, hat sich mittlerweile auch bei vielen Pferdeleuten herumgesprochen, nur meistens folgt das große Wenn und Aber: Pferd verträgt sich nicht mit anderen, Verletzungsgefahr, Training mit Winterfell nicht möglich und und und.
D.h. die tatsächliche Pferdehaltung sieht dann oft doch wieder anders aus.
Diese Einwände werden auch hier erwähnt, mit dem kleinen, aber entscheidenden Hinweis:
all diese Argumente kommen von uns Menschen - für UNSERE Bedürfnisse ist es besser, bequemer und einfacher, wenn Pferd nicht draußen in einer Herde leben [müßte ja eh nicht gleich die "große Wildnis" sein, es geht auch in kleinem Rahmen ;-)]
Ein ziemlich eindeutig und geradliniges Vorwort für eine Zeitung die ständig versucht den Spagat zwischen Turnier- und Freizeitreitermagazin zu schaffen (Allen Menschen recht getan ist ein Kunst die niemand kann).
Den Gedanken *eigentlich hat die Natur das Pferd überhaupt nicht zum tragen von irgendwas oder irgendwen erschaffen* lass ich mal ganz weg, sonst wird´s zu kompliziert.
Im Blattinneren folgt ein Artikel über die letzten (halb)wilden Pferdeparadiese Europas. Bekannte wie die Camargue in Frankreich, Island oder Dülmenen in Deutschland werden genannt, eines im kroatischen Nationalpark Lonjsko Polje wird näher beschrieben.
Und Österreich?
Hier gibt´s eines im Nationalpark Neusiedlersee und
....... auf Österreich´s Almen.
Die Zahlen haben mich ehrlich gesagt beeindruckt:
- 9100 Almen werden bewirtschaftet
- auf einer Gesamtfläche von 481 000 Hektar verbringen 10 000 Pferde ihren Sommer
- zusätzlich 80 600 Hektar Talweiden für Frühjahr und Herbst
funktionieren kann dies nur, da aufgrund von historisch gewachsenen Strukturen, die Almen GEMEINSAM genutzt werden (bäuerlicher Gemeinschaftsbesitz), und nicht jeder sein eigenes Süppchen kocht.
Es gibt sogar ein Projekt im NP Hohe Tauern, wo Deckhengste gemeinsam den Sommer auf der Alm verbringen. Die Deckhengste sind ja die ärmsten unter den Pferden, denen droht so gut wie immer ein Leben in Einzelhaft.
Nur eines fehlt mir in all dieser Almenidylle:
Wo verbringen die vielen Pferde die restlichen 6 Monate von November bis April?
Auch im Winter brauchen sie Bewegung, Luft und Licht.
(naja, alle 10 000 Pferde brauchen eh kein Winterquartier, denn viele Fohlen enden noch vor Jahresende als italienische Salami)
Pferde brauchen Weite (Bewegung), Luft und Licht, brauchen eine Herde und die Möglichkeit über den ganzen Tag verteilt fressen zu können.
ok, diese Erkenntnis ist weder sensationell noch neu, hat sich mittlerweile auch bei vielen Pferdeleuten herumgesprochen, nur meistens folgt das große Wenn und Aber: Pferd verträgt sich nicht mit anderen, Verletzungsgefahr, Training mit Winterfell nicht möglich und und und.
D.h. die tatsächliche Pferdehaltung sieht dann oft doch wieder anders aus.
Diese Einwände werden auch hier erwähnt, mit dem kleinen, aber entscheidenden Hinweis:
all diese Argumente kommen von uns Menschen - für UNSERE Bedürfnisse ist es besser, bequemer und einfacher, wenn Pferd nicht draußen in einer Herde leben [müßte ja eh nicht gleich die "große Wildnis" sein, es geht auch in kleinem Rahmen ;-)]
Ein ziemlich eindeutig und geradliniges Vorwort für eine Zeitung die ständig versucht den Spagat zwischen Turnier- und Freizeitreitermagazin zu schaffen (Allen Menschen recht getan ist ein Kunst die niemand kann).
Den Gedanken *eigentlich hat die Natur das Pferd überhaupt nicht zum tragen von irgendwas oder irgendwen erschaffen* lass ich mal ganz weg, sonst wird´s zu kompliziert.
Im Blattinneren folgt ein Artikel über die letzten (halb)wilden Pferdeparadiese Europas. Bekannte wie die Camargue in Frankreich, Island oder Dülmenen in Deutschland werden genannt, eines im kroatischen Nationalpark Lonjsko Polje wird näher beschrieben.
Und Österreich?
Hier gibt´s eines im Nationalpark Neusiedlersee und
....... auf Österreich´s Almen.
Die Zahlen haben mich ehrlich gesagt beeindruckt:
- 9100 Almen werden bewirtschaftet
- auf einer Gesamtfläche von 481 000 Hektar verbringen 10 000 Pferde ihren Sommer
- zusätzlich 80 600 Hektar Talweiden für Frühjahr und Herbst
funktionieren kann dies nur, da aufgrund von historisch gewachsenen Strukturen, die Almen GEMEINSAM genutzt werden (bäuerlicher Gemeinschaftsbesitz), und nicht jeder sein eigenes Süppchen kocht.
Es gibt sogar ein Projekt im NP Hohe Tauern, wo Deckhengste gemeinsam den Sommer auf der Alm verbringen. Die Deckhengste sind ja die ärmsten unter den Pferden, denen droht so gut wie immer ein Leben in Einzelhaft.
Nur eines fehlt mir in all dieser Almenidylle:
Wo verbringen die vielen Pferde die restlichen 6 Monate von November bis April?
Auch im Winter brauchen sie Bewegung, Luft und Licht.
(naja, alle 10 000 Pferde brauchen eh kein Winterquartier, denn viele Fohlen enden noch vor Jahresende als italienische Salami)
capra ibex - 2. Sep, 22:40