Heute ist es passiert!
!
Und eigentlich ist doch nichts passiert
Ich war wieder mal mit Chico ausreiten.
Eine Strecke, die wir sehr oft reiten. Wir waren gemütlich entlang eines Weingarten unterwegs, ich sah auf der anderen Seite der Senke einen Traktor in den Wald fahren. Ich mußte schmunzeln, es ist der weiße Traktor. Ich muß jedesmal schmunzeln wenn ich diesen Traktor sehe. Ein kleiner alter, der einmal weiß war ..... das Lustige an diesem Traktor ist die Marke.
Es ist ein Lamborghini. Ja! Bevor ich diesen Traktor zum ersten Mal gesehen hab, wußte ich auch nicht, das Lamborghini Traktoren herstellt.
Bei dieser Marke stellt man sich normalerweise was anderes vor.
Wenig später bogen auch wir in diesen Wald ein. Dort beginnt gleich ein kurzer Weg, den wir oft hinaufgaloppieren, da dieser Weg einer der ersten ist, der auftrocknet und nicht rutschig ist. So auch heute, es klang wunderbar, da-da-dam, da-da-dam, weich und federnd. So herrlich. Als ich durchparierte und wir weiter im Schritt durch den Wald bummelten, dachte ich zu mir, es ist so schön hier drinnen im Wald. Diesen Herbst/Winter war ich oft hier, und es war immer schön, wie blöd war ich doch, dass ich lange Zeit mal so Schiss hatte wegen der Wildschweine.
Vom Traktor sahen wir nix. An der Wegkreuzung bei der Bildeiche sah ich frische Reifenspuren, der Traktor war also wahrscheinlich rechts runter abgebogen. Wir gingen geradeaus weiter und plötzlich blieb Chico stehen. Ganz ruhig, so als ob er misten wollte, Chico bleibt immer stehen, er mistet nie im gehen wie andere Pferde. Aber Chico mistete nicht.
Dann kamen sie von rechts, in vollem Tempo kreuzten sie ca 20m vor uns den Weg, eine Rotte Wildschweine. Hintereinander, mit ein bisserl Abstand, alle mit aufgestellten Schwänzchen. Ich saß total perplex mit offenem Mund im Sattel und schaute nur von rechts nach links, wieviel da kommen würden. Es waren insgesamt acht oder neun Stück.
Und Chico? Der stand einfach ruhig da, schaute und wartete!
Seine Ruhe übertrug sich so auf mich, dass ich sogar wieder daran denken konnte, nach meiner Kamera zu suchen. Aber da ich sie nicht gleich fand, war ich dann doch nicht schnell genug für Fotos. Ich blieb zwar noch kurz stehen und wartete sicherheitshalber (es wurde ja schon mal eine größere Rotte von weit über 20 Schweinen hier gesehen), aber es kamen keine mehr.
Chico marschierte weiter als ob da nichts gewesen wäre!!!
So cool :-))))
Wahrscheinlich hatte der Traktor die Schweine aufgeschreckt, sie kamen aus der Richtung, wo ich ihn vermutete. Ein Stückerl weiter kreuzten nämlich noch drei Rehe aus derselben Richtung den Weg.
Ein beeindruckendes Erlebnis. Vorallem weil nix passiert ist, also nix schlimmes mein ich. Und man eine Minute davor noch darüber gelächelt hat, dass das eh nie passieren wird.
Aber einer Bache mit Frischlingen will ich trotzdem nicht begegnen. Bei denen, die ich gesehen habe, waren glaub ich einige "Überläufer" dabei, so werden Einjährige in der Jägersprache bezeichnet (jaja, jetzt tu ich so g´scheit, dabei weiß ich das nur, weil es Hannes öfter erwähnt hat).
Am stärksten beeindruckt hat mich aber Chico´s Ruhe heute.
Seine Vorbesitzerin hat mir erzählt, dass Chico mal ein halbes Jahr "im Wald gelebt hat". Er war in einer Pferdeherde, die in der Steiermark im "Styrassikpark" (einem Dinosaurier-Erlebnispark) frei im Wald unterwegs waren, um dort die Vegetation kurz zu halten, also als Landschaftspfleger sozusagen. Ich glaub zwar nicht, dass dort Wildschweine waren, ist schließlich ein Ausflugpark für Kinder, aber wer mit Dinosaurier und Säbelzahntiger einen Wald geteilt hat, der hat vor Wildschweinen auch keine Angst *ggg*.
Was habe ich heute gelernt? Oder besser gesagt, was wurde mir heute wieder mal ins Bewusstsein gebracht?
Das oft zitierte Vertrauen, welches in der Pferd-Mensch-Beziehung so wichtig ist (das Pferd soll/muß Vertrauen in den Menschen haben) ist keine Einbahnstraße, auch wir Menschen müssen Vertrauen in unsere Pferde haben.
IM Wald war Chico bisher wirklich immer cool. Egal ob Spaziergänger, Schwammerlsucher, Waldarbeiter, Rehe, andere Reiter, Jogger von hinten, alles egal. Nur ein Holzstoß, der plötzlich neben dem Weg aufgeschlichtet war, wo bisher keiner war, der hatte ihn vor kurzem etwas aus dem Konzept gebracht, aber keine Panik.
Komplett anders ist es allerdings auf Wegen am WALDRAND. Wenn sich da was bewegt, da legt Chico schon mal eine 180° Wendung oder einen Sidestep hin, den ich nicht mehr sitzen kann.
Das genaue Gegenteil ist Andiamo. Kein Problem am Waldrand, aber IM Wald, da hatte er schon öfters Panik, wenn sich was rührte.
Ich brauch wohl nicht mehr extra erwähnen, dass ich heute mit Andiamo NICHT mehr durch den Wald spaziert bin, sondern eine andere Runde gewählt habe ;-).
So, trotz dieses langen Beitrags gibt es heute noch einen zweiten Beitrag. Der ist kürzer, versprochen, es gibt Fotos, aber nicht von mir. Ist von letzter Woche:
Und eigentlich ist doch nichts passiert
Ich war wieder mal mit Chico ausreiten.
Eine Strecke, die wir sehr oft reiten. Wir waren gemütlich entlang eines Weingarten unterwegs, ich sah auf der anderen Seite der Senke einen Traktor in den Wald fahren. Ich mußte schmunzeln, es ist der weiße Traktor. Ich muß jedesmal schmunzeln wenn ich diesen Traktor sehe. Ein kleiner alter, der einmal weiß war ..... das Lustige an diesem Traktor ist die Marke.
Es ist ein Lamborghini. Ja! Bevor ich diesen Traktor zum ersten Mal gesehen hab, wußte ich auch nicht, das Lamborghini Traktoren herstellt.
Bei dieser Marke stellt man sich normalerweise was anderes vor.
Wenig später bogen auch wir in diesen Wald ein. Dort beginnt gleich ein kurzer Weg, den wir oft hinaufgaloppieren, da dieser Weg einer der ersten ist, der auftrocknet und nicht rutschig ist. So auch heute, es klang wunderbar, da-da-dam, da-da-dam, weich und federnd. So herrlich. Als ich durchparierte und wir weiter im Schritt durch den Wald bummelten, dachte ich zu mir, es ist so schön hier drinnen im Wald. Diesen Herbst/Winter war ich oft hier, und es war immer schön, wie blöd war ich doch, dass ich lange Zeit mal so Schiss hatte wegen der Wildschweine.
Vom Traktor sahen wir nix. An der Wegkreuzung bei der Bildeiche sah ich frische Reifenspuren, der Traktor war also wahrscheinlich rechts runter abgebogen. Wir gingen geradeaus weiter und plötzlich blieb Chico stehen. Ganz ruhig, so als ob er misten wollte, Chico bleibt immer stehen, er mistet nie im gehen wie andere Pferde. Aber Chico mistete nicht.
Dann kamen sie von rechts, in vollem Tempo kreuzten sie ca 20m vor uns den Weg, eine Rotte Wildschweine. Hintereinander, mit ein bisserl Abstand, alle mit aufgestellten Schwänzchen. Ich saß total perplex mit offenem Mund im Sattel und schaute nur von rechts nach links, wieviel da kommen würden. Es waren insgesamt acht oder neun Stück.
Und Chico? Der stand einfach ruhig da, schaute und wartete!
Seine Ruhe übertrug sich so auf mich, dass ich sogar wieder daran denken konnte, nach meiner Kamera zu suchen. Aber da ich sie nicht gleich fand, war ich dann doch nicht schnell genug für Fotos. Ich blieb zwar noch kurz stehen und wartete sicherheitshalber (es wurde ja schon mal eine größere Rotte von weit über 20 Schweinen hier gesehen), aber es kamen keine mehr.
Chico marschierte weiter als ob da nichts gewesen wäre!!!
So cool :-))))
Wahrscheinlich hatte der Traktor die Schweine aufgeschreckt, sie kamen aus der Richtung, wo ich ihn vermutete. Ein Stückerl weiter kreuzten nämlich noch drei Rehe aus derselben Richtung den Weg.
Ein beeindruckendes Erlebnis. Vorallem weil nix passiert ist, also nix schlimmes mein ich. Und man eine Minute davor noch darüber gelächelt hat, dass das eh nie passieren wird.
Aber einer Bache mit Frischlingen will ich trotzdem nicht begegnen. Bei denen, die ich gesehen habe, waren glaub ich einige "Überläufer" dabei, so werden Einjährige in der Jägersprache bezeichnet (jaja, jetzt tu ich so g´scheit, dabei weiß ich das nur, weil es Hannes öfter erwähnt hat).
Am stärksten beeindruckt hat mich aber Chico´s Ruhe heute.
Seine Vorbesitzerin hat mir erzählt, dass Chico mal ein halbes Jahr "im Wald gelebt hat". Er war in einer Pferdeherde, die in der Steiermark im "Styrassikpark" (einem Dinosaurier-Erlebnispark) frei im Wald unterwegs waren, um dort die Vegetation kurz zu halten, also als Landschaftspfleger sozusagen. Ich glaub zwar nicht, dass dort Wildschweine waren, ist schließlich ein Ausflugpark für Kinder, aber wer mit Dinosaurier und Säbelzahntiger einen Wald geteilt hat, der hat vor Wildschweinen auch keine Angst *ggg*.
Was habe ich heute gelernt? Oder besser gesagt, was wurde mir heute wieder mal ins Bewusstsein gebracht?
Das oft zitierte Vertrauen, welches in der Pferd-Mensch-Beziehung so wichtig ist (das Pferd soll/muß Vertrauen in den Menschen haben) ist keine Einbahnstraße, auch wir Menschen müssen Vertrauen in unsere Pferde haben.
IM Wald war Chico bisher wirklich immer cool. Egal ob Spaziergänger, Schwammerlsucher, Waldarbeiter, Rehe, andere Reiter, Jogger von hinten, alles egal. Nur ein Holzstoß, der plötzlich neben dem Weg aufgeschlichtet war, wo bisher keiner war, der hatte ihn vor kurzem etwas aus dem Konzept gebracht, aber keine Panik.
Komplett anders ist es allerdings auf Wegen am WALDRAND. Wenn sich da was bewegt, da legt Chico schon mal eine 180° Wendung oder einen Sidestep hin, den ich nicht mehr sitzen kann.
Das genaue Gegenteil ist Andiamo. Kein Problem am Waldrand, aber IM Wald, da hatte er schon öfters Panik, wenn sich was rührte.
Ich brauch wohl nicht mehr extra erwähnen, dass ich heute mit Andiamo NICHT mehr durch den Wald spaziert bin, sondern eine andere Runde gewählt habe ;-).
So, trotz dieses langen Beitrags gibt es heute noch einen zweiten Beitrag. Der ist kürzer, versprochen, es gibt Fotos, aber nicht von mir. Ist von letzter Woche:
capra ibex - 23. Feb, 20:37