Samstag, 31. Januar 2009

Ein schwedisches Möbelhaus macht´s möglich .....

.... oder warum "Mann gerne in der Küche steht"

kurz nach Weihnachten waren wir beim Elch-haus, Hannes hat endlich seine Magnetleiste und einen 3-teiligen Messersatz erstanden und dann hatte ich noch ein *von-der-Decke-hängendes-Ablagegitter-was-weiß-ich-wie-man-das-nennt-Dings* entdeckt.

Seitdem beides montiert ist, vorallem die Messer, hat jemand seine Freude am Kochen entdeckt *g* ;-)

ich hab allerdings auch nichts gegen g´scheite Messer, im Gegenteil, es geht nix über ein richtig scharfes Messer (arbeitsgeschädigt?).

Und gut ausschauen tut´s auch :-)))


Ich wurde schon nach Fotos gefragt, aus aktuellem Anlass (Knoblauchsuppe .....) gibt´s die nun:
IMG_7068


IMG_7065

Außerdem wurde ich endlich zu einem Lampenschirm überredet. Nach über 2 Jahren in der Wohnung, immer wieder Lampen anschauen und feststellen es gefällt mir nix, egal wie teuer es ist, hab ich jetzt endlich keine nackte Glühbirne mehr, sondern einen 99 Cent teuren, weißlichen Papierkugellampenschirm im Schlafzimmer.
Bis jetzt hab ich immer gesagt, das sieht aus wie ein Faschingslampion, aber mittlerweile gefällt mir das Ding, mit etwas Fantasie hab ich jetzt den Mond über mir im Zimmer hängen.
Gut Ding braucht Weile ...........

And again ....

walking in a winter wonderland

zwei Tage später: selber "Berg", selbes Gasthaus, sogar fast die selbe Uhrzeit (naja, ca 1 Stunde früher)
IMG_6990


nur dieses mal zu zweit und nicht allein unterwegs
IMG_7052


IMG_6996

mit "Hundegasthaus"
IMG_6992


Blick hinunter auf Korneuburg
IMG_70191

Blick hinunter auf die Donau und hinüber auf Klosterneuburg und den Wienerwald
IMG_7016


IMG_7033


IMG_7045


hab schon lange keine Fotos von mir reingestellt
IMG_7039

*gg*

welche Schuhgröße???








so ein kleiner Knirps kam her zu mir und sagte:
im Winter darf man nicht schaukeln.
aha, und warum nicht?
da kann man runterfallen
und im Sommer kann man nicht runterfallen?
doch, aber im Kindergarten dürfen wir im Winter nicht schaukeln

das verstehe wer will, da wundert einen nix mehr, wenn Kinder solche Sachen im Kiga hören.

IMG_7041


IMG_7038


aja, nachdem das Gasthaus heute zwar offen hatte, aber Hannes andere kulinarische Pläne hatte, sind wir zum (selben *g*) Billa, diesmal allerdings nicht wegen einem Kübel Orangen, das wären doch ein bisserl zuviele Orangen in zwei Tagen ;-), sondern - u.a. - wegen Zutaten für eine Knoblauchsuppe mit Schwarzbrotcroûtons. Soll ja auch sehr gesund sein,
und wenn beide Knoblauchsuppe essen ist es ja egal ....

Ist dir wunderbar gelungen, die Suppe, danke! und dickes (Knoblauch)Bussi *gggg*
P1314016

Donnerstag, 29. Januar 2009

Walking in a winter wonderland

P1293895


P1293873


P1293886


P1293891


P1293885


P1293862


P1293903


P1293904

klingt gut, so nach Bergen, das Gasthaus Gamshöhe befindet sich auch auf einem Berg, am Bisamberg (358m hoch), an der Wiener Stadtgrenze *ggg*, die Straße hinauf war geräumt, sonst hätt ich´s bis zum dunkelwerden nicht mehr geschafft.


P1293863


P1293898


P1293909


P1293917


P1293908


P1293924


P1293912


P1293927


P1293921

dann noch schnell zum Billa, einen Kübel Orangen holen ;-)

Au-Spaziergang?

P1293858

nein, nur eine kleine Verdauungsrunde nach dem Mittagessen auf dem Uni-campus
P1293857


Das Biotop vorm Hörsaalzentrum
P1293860

Mittwoch, 28. Januar 2009

Schlösserrunde im Bezirk Grieskirchen (OÖ)

* erste Station - Schloß Tollet
wird gerade renoviert

IMG_6874


IMG_6884x


IMG_6879

zu einem Schloß gehören natürlich auch alte Stallungen, ich glaub solche Pferdeköpfe gibts hunderte, erst vor kurzem in Lainz gesehen
P1243836



* zweite Station - Schloß Parz

IMG_6892

bemerkenswert fand ich die Fresken an der Außenseite.
Diese wurden erst vor kurzem "entdeckt", wobei entdeckt vielleicht der falsche Ausdruck ist, eher durch den Zahn der Zeit, durch Abbröckeln des Putzes kamen sie zum Vorschein und wurden dann restauriert.
Sie zeigen eine Auseinandersetzung zwischen Katholiken und Protestanten, und wie sollte es anders sein, irgendwann ließen die Katholiken das ganze verschwinden. Aber irgendwann kommt alles wieder an die Oberfläche ....
IMG_6893


die "Innenseite"
IMG_6928


IMG_6927


IMG_6925


IMG_6912



das Schloß hat die Form einer [ , hat also keinen echten Innenhof
IMG_6898


falls sich jemand wundert, warum man nirgends den Boden sieht, der war zugeparkt mit Autos, die wollt ich nicht drauf haben auf den Fotos.
Parkplatz für die Wohnungen ........
IMG_6894


IMG_6924


mein Lieblingsmotiv an diesem Tag waren (neben den Arkaden selber) die Lampen in den Arkadengängen *gg*
IMG_6920


IMG_6904


IMG_6906


P1243843


P1243844


P1243839



auf dem Weg zum nächsten Schloß kamen wir an einem Mufflongehege vorbei
P1243848x



* dritte Station - Schloß Aistersheim

wie schon im Kommentar zum letzten Beitrag erwähnt, war "Aistersheim" für mich bis jetzt nur die Autobahnraststation an der A8.
Seit letzten Samstag weiß ich, dass es dort ein Wasserschloß gibt.
Wobei Wasserschloß im Moment eigentlich der falsche Begriff ist, derzeit ist es ein Eisschloß

"Vorderseite"
IMG_6969


"Rückseite"
IMG_6965

IMG_6959

IMG_6961

IMG_6936

IMG_6934


an der Rückseite kann man über die Holzbrücke in den Innenhof hineingehen. Das Schloß ist bewohnt, allerdings sieht alles etwas feucht aus - hab irgendwo nachgelesen, dass das gesamte Schloß auf einer Unzahl von Holzpiloten steht (Venedig-Feeling in OÖ *g*).
Weiters gelesen, dass es hier jährlich Rave-partys gibt ...
IMG_6940x

neben dem Schloß, auf "Festland" liegen dann noch der Meierhof und die Orangerie, die ich im letzten Beitrag beschrieben habe.



* vierte und letzte Station: Schloß Starhemberg in Haag am Hausruck

Haag am Hausruck - auch eine Autobahnabfahrt auf der A8. Ich muß jedesmal lächeln, wenn ich dran vorbeifahre. Da steht nämlich bei der Ausfahrt ein großes Hinweisschild:

Vitalwelt Hausruck, also Wellness, blablabla ........... und direkt dahinter (bzw darüber) leuchtet ein
großes gelbes M ........*gggg*

Wenn ich mal bei Tageslicht vorbeifahr, muß ich versuchen das zu fotografieren.

Schloß Starhemberg - eigentlich kein Wasserschloß, aber Eisschloß ist es trotzdem irgendwie:
IMG_6980
keine Ahnung wie lange das Auto hier schon in der Einfahrt steht

IMG_6983
im Moment haben sicher weder Reiter noch Radfahrer Interesse hier raufzukommen. Zu Fuß schafft man es, im Laub.
IMG_6985

IMG_6977

dieses Schloß ist ebenfalls privat, also nur ein Blick übers Autodach in den Innenhof:
P1243850

Dienstag, 27. Januar 2009

Orangerie

Liest man in Wikipedia nach, findet man folgende Erklärung:

Eine Orangerie (Italienisch: Limonaia) ist ein Gebäude, das der Überwinterung von Zitrusbäumchen dient oder gedient hat.

Sozusagen die Urform des Wintergarten.

Ein berühmtes Beispiel ist sicher die Orangerie im Schloß Schönbrunn. Die Lust an exotischen Früchten und exotischen Tieren, wie die historische Teile des Tiergarten Schönbrunn beweisen, gibt´s schon lange.
Für die Pflanzen sicher weniger traumatisch als für die Tiere.

Ich mag alle Jahreszeiten. Es wäre schlimm für mich, wenn es das ganze Jahr über immer ähnlich wäre. So Winter, die keine richtigen sind, finde ich furchtbar. Nur extreme Sommer, also Hitze und Trockenheit, das kann ich nicht ausstehen.
Wenn es einen richtigen Winter gibt, dann freut man sich auf den Frühling, alles blüht, dann freut man sich auf lange laue Sommerabende, dann auf die Ernte und auf einen bunten Herbst.
Die Gegensätze sind es, die mich ansprechen, die ständige Veränderung.
Wenn man jeden Tag sein Lieblingsessen bekommen würde, dann wäre es bald nicht mehr das Lieblingsessen, sondern es würde einem zum Hals raushängen.
Eine heiße Dusche im Winter genießt man viel mehr, wenn man vorher an der frischen kalten Luft war.


Zurück zu den Orangerien.
Um ehrlich zu sein, auch wenn ich kein Freund von Transporten rund um die Welt bin, dagegen ein Freund der Jahreszeiten bin, und dafür bin, heimische Lebensmittel (ähm *räusper, ja ich weiß, Kerry Gold ...) zu verwenden .......... muß ich zugeben:
Orangen im Winter liebe ich (ebenso Kiwis, Bananen usw), oft hab ich so einen richtigen Heißhunger auf frisch gepressten Orangensaft, ich hab schon Unmengen von den Kübeln zu Hause, in denen sie bei Billa und co angeboten werden *gggg*.

Eine zum Lokal umgebaute Orangerie gibt´s auch in Schärding.

Letzten Samstag haben wir einen kleinen Wintergarten von anno dazumal entdeckt. Beim Blick durch die Scheiben sah man ein paar Pflanzen und Sitzgelegenheiten.

Gesehen beim Schloß Aistersheim:
IMG_6943


IMG_6951


IMG_6946


IMG_6958



IMG_6948x



IMG_69521



IMG_6954x

Dienstag, 20. Januar 2009

und schon wieder ....

.... Pferde bzw Andiamo vor schwarz-weißem Hintergrund.

Bilder vom Sonntag nachmittag:
P1183745x
(rechts unten im Bild, eine - von mehreren - Christbaumleichen *g*)


P1183734x


P1183739


P1183780


P1183793


P1183789


P1183763


es sieht so unwirklich aus, so als ob ich den Andiamo nachträglich ins Bild retouchiert hätte, ist aber alles original
P1183756


P1183768


ich weiß, es heißt: weniger ist mehr, aber wenn ich mich nicht entscheiden kann, und mir alle Fotos doch so gut gefallen .....
P1183788


P1183758x


hey, ich hab sogar Fotos ohne rote Farbkleckse *gg*
P1183782


P1183812

oder doch mit?
P1183815



dann haben wir den Waldrand verlassen und sind hinauf auf´s freie Plateau (wie ich es immer nenne)
P1183797


P1183796


und das letzte Bild, auf dem Heimweg
P1183816

Polterabend

polso lautet der Titel einer der vier "Polt"-krimis von Alfred Komarek.
In den Verfilmungen wird der Gendarmie-Inspektor Simon Polt von Erwin Steinhauer gespielt.

(jaja, ich weiß, es gibt keine Gendarmerie mehr bei uns, aber als die Bücher geschrieben und die Filme gedreht wurden schon)

Was der Trautmann für die Wiener ist, ist Polt für die Weinviertler. Alle 4 Folgen wurden im nördlichen Weinviertel gedreht. Jede Folge spielt in einer anderen Jahreszeit - Polterabend ist der Winterfall der Polt-Romane.

----> Film
Werd mich jetzt nach den DVD´s umschauen, Polterabend hab ich gesehen, aber die anderen kenn ich nicht.

Zitat, auf ORF Kundendienst:
Simon Polt ist mit Leib und Seele der Landschaft und den Menschen im Weinviertel - und auch dem Wein - verbunden. Er ist tief verwurzelt im Alltag des Ortes. Ein wenig grüblerischer als die anderen, mit einem hohen Sinn für Gerechtigkeit ausgestattet, leidet er gelegentlich unter seinem berufsbedingten Außenseitertum. Doch zu jeder Jahreszeit hält die kleine Gemeinde den Inspektor in Atem.

Das Weinviertel und seine Menschen stehen in den Polt-Filmen im Mittelpunkt und machen aus diesen mehr als nur Krimis - einmalige, tiefgründige Milieustudien.



Eisweinlese: Beim Pressen der Trauben rinnt plötzlich nicht nur Most aus dem Preßkorb, sondern auch Blut ....
---> Leseprobe von Alfred Komarek`s Homepage

Polterabend. Das erste Kapitel.

Eiswein

Polt fror, hatte Kopfweh, und war guter Dinge. Sein Alltag war weit weg. Gendarmerie-Inspektor? Schon gut, irgendwann vielleicht wieder. In dieser mondhellen Winternacht tat er im Weingarten des Karl Fürnkranz seine Arbeit. Er dachte an den vergangenen Abend und bereute es keineswegs, mit Karin Walter eine Flasche Sekt geleert zu haben, weil ihm irgendwie feierlich zumute gewesen war. Trotz dicker Handschuhe spürte Polt das kalte Metall der Rebschere. Ein leises Schnappen war zu hören, wenn er die Trauben vom Stock trennte, hart wie Kieselsteine fielen die gefrorenen Beeren in die hölzerne Butte, die auf einem dreibeinigen Gestell stand, damit man sie leichter auf den Rücken nehmen konnte.
„So eine Lese ist was Besonderes“, hatte der Fürnkranz gesagt, „da will ich kein Plastik sehen.“
Gegen vier Uhr Früh waren sie ans Werk gegangen: Karl Fürnkranz, Simon Polt, Sepp Räuschl und Friedrich Kurzbacher. Die Männer bewegten sich langsam und konzentriert, ohne viel zu reden. War die Butte gefüllt, trug sie Polt als Jüngster in der Runde zu einem Traktoranhänger auf dem zwei Holzbottiche standen. Nach knappen zwei Stunden war einer davon randvoll. Simon Polt stellte seine Last ab und schaute sich um: Ein verschneiter Weingarten, in dem Nachts gearbeitet wurde ... die Szene hatte etwas Verschwörerisches. Drei Weinbauern standen ein paar Schritte von einander entfernt. Sie waren unterschiedlich groß, aber durch zahlreiche Schichten wärmender Kleidung annähernd gleich dick. Der Schnee zu ihren Füßen glitzerte, und der Mond über ihren Köpfen ließ das Licht der Sterne fast verschwinden.
Die Riede Sommerleiten bedeckte den Westhang eines kleinen, einschichtig gelegenen Tales dicht an der Grenze zu Tschechien. An ihrem oberen Ende stand eine Weingartenhütte, die dem Karl Fürnkranz gehörte. Tieferwärts, nach Süden zu, begleiteten die Rebenhügel das breite Wiesbachtal. Dort leuchteten die Straßenlampen der langgestreckten Dörfer, und an den Hängen waren die Lichterketten der Kellergassen zu sehen.
Polt gähnte. Er war lange bei Karin Walter geblieben. Von der Eisweinlese hatte er ihr nichts erzählt. Sie sollte glauben, daß er noch genug Schlaf bekommen konnte, in dieser Nacht.
„Aufwachen, Simon!“ Friedrich Kurzbachers Stimme war heiser. Er hatte gerade eine arge Verkühlung hinter sich gebracht. „Schlafen kannst nachher, im Dienst!“
„Das denkst du dir so.“ Polt nahm die Butte wieder auf den Rücken und ging zu den anderen.
„12 Grad Minus, so ist es recht!“ hatte der Fürnkranz befriedigt festgestellt, als er und seine Helfer nachts mit der Arbeit begannen. Seitdem zog sich ein schwerfälliges Ritual Stunde um Stunde hin. Die Weinbauern nahmen die Mühe mit selbstverständlicher Gelassenheit auf sich, und Polt bewunderte ihre zähe Ausdauer. Müde griff er wieder zur Rebschere und fragte sich, ob es denn wirklich eine gute Idee gewesen war, seine Hilfe anzubieten. Doch, ja, gab er sich stumm zur Antwort, eine sehr gute Idee sogar. Die vier hier im Weingarten taten etwas Besonderes, und es würde zu einem außergewöhnlichen Ergebnis führen. Den anderen im Tal fiel nichts Besseres ein, als zu schlafen. Polt lachte.
„Spinnst?“ Friedrich Kurzbacher warf ihm einen argwöhnischen Blick zu, erwartete aber keine Antwort.
Gegen acht Uhr früh war die Arbeit beendet.
„Paßt.“ Karl Fürnkranz schaute zum anderen Talhang hinüber. Der Himmel war heller geworden, und die niedrigste Hügelkuppe hatte einen schmalen leuchtenden Rand.
„Bis die Sonne da ist, sind wir im Preßhaus. Los, aufsteigen!“
Fürnkranz startete den Traktor, die anderen setzten sich auf die Ladewände des Anhängers und hielten sich an den Bottichen fest.
Der schmale, leicht abschüssige Güterweg war eisglatt. Trotz der langsamen Fahrt war die Kälte jetzt noch mehr zu spüren. Die Männer schauten grimmig drein und schwiegen, bis ihr Ziel erreicht war.
Das Preßhaus war eines der größten in der Gegend und stand abseits der Burgheimer Kellergasse ganz für sich zwischen den Weingärten und den Äckern am Talgrund. Es war wohl auch älter als die anderen Gebäude, vielleicht Herrschaftsbesitz gewesen, dereinst. Jedenfalls waren sieben Generationen der Familie Fürnkranz als Eigentümer ausgewiesen.
Der Traktor kam hinter dem Preßhaus zu stehen. Etwa einen Meter unter der Dachtraufe klaffte eine annähernd quadratische Öffnung in der weißgekalkten Mauer, das Gaitsloch.
„Ich hab die Rutsche in den Preßkorb schon hergerichtet.“ Fürnkranz machte ein paar vorsichtige Schritte auf dem hartgefrorenen Boden. „Fangt ihr schon einmal mit dem Schaufeln an, ich geh voran ins Preßhaus.“
Die ersten Trauben polterten als Eisbrocken in die Tiefe.
Nach einer Weile war die Stimme des Weinbauern von unten zu hören. „Bin schon da, nur weiter, weiter, Leute, es muß rasch gehen!“
Und dann, vielleicht zehn Minuten später: „So, aufhören. Und hereinkommen!“
Als Polt und die Anderen eintraten, stand Fürnkranz oben neben dem Preßkorb und drückte mit einem großen hölzernen Stempel, dem Mostler, die Trauben zurecht. Vor der Presse stand ein großgewachsener Mann, der eine dicke Daunenjacke trug. Er schaute den Männern entgegen. „Guten Morgen, die Herrschaften, Max Wehdorn mein Name, Kellerei-Inspektor.“
Das Preßhaus war von einer elektrischen Arbeitsleuchte erhellt. Tageslicht fiel nur durch die offene Tür herein. Die kleinen Fensteröffnungen waren mit Brettern verschlossen. Eine große Baumpresse füllte gut die Hälfte des Raumes der Länge nach aus, rechts davor standen ineinander geschobene Bottiche und Arbeitsgerät, auf der anderen Seite ein Tisch mit einfachen Bänken und Sesseln. Unter dem Preßbalken führten wenige Stufen zur Kellertür hin.
Fürnkranz machte einen schwerfälligen Sprung auf den Ziegelboden „So. Jetzt wird´s spannend.“ Er hob ein kleines Gerät hoch. „Kennen Sie das, Herr Gendarm?“
„Wo ist ein Gendarm?“ Polt rieb sich die kalten Hände. „Aber auch so habe ich keine Ahnung.“
„Ein Refraktometer. Dient zur Bestimmung der Zuckergrade. Wenn der Riesling jetzt nicht dreißig, wenigstens achtundzwanzig Klosterneuburger Mostgrade hat, brauchen wir gar nicht anzufangen mit dem Pressen. Insgesamt müssen wir auf 25 Grad kommen, alles andere ist kein Eiswein.“
Polt war interessiert nähergetreten. „Ah ja. Und darum ist der Kellerei-Inspektor da.“
„Hat wie immer den Durchblick unser Herr Gendarm. Muß angemeldet werden, so eine Pressung. Davon einmal abgesehen, bin ich wahrscheinlich der Letzte, der es sich antut, dafür eine Baumpresse zu nehmen. Mit den modernen hydraulischen Maschinen geht alles viel einfacher. Aber für mich alten Sonderling ist das alles eben auch eine Zeremonie, wie vor dem Altar, nur heidnisch halt.“ Fürnkranz hatte sein Meßgerät weggelegt und griff jetzt nach einer kreisrunden Holzplatte. „Das ist die Dotschen, auch Gans sagen wir dazu. Kommt auf das Preßgut. Und diese Hölzer da kommen oben drauf, bis der Pressbalken aufliegt.“
„Mein Lieber!“ Polt betrachtete respektvoll den schweren Balken. „Wissen Sie, wie lang der Preßbalken ist, Herr Fürnkranz?“
„Ich hab einmal nachgemessen: Gute 14 Meter. Und wissen Sie, Herr Polt, wie man so ein Ungetüm auch noch nennt? Hengst! Unsere Altvorderen waren keine Unschuldslämmer und näher am Leben und am Tod als wir. Der Balken da war für sie nicht mehr und nicht weniger als ein unverschämtes Sinnbild für Manneskraft. Und was ist dann beim Pressen los? Den unschuldigen Trauben wird Gewalt angetan, bis der Saft rinnt. Und wer ist mittendrin? Die Bauern! So nennt man nämlich die Hölzer zwischen dem Pressbalken und dem Deckel auf den Trauben.“
Polt hörte fasziniert zu. Sepp Räuschl, ein gottesfürchtiger Mensch, wollte von all dem nichts wissen, war ein paar Schritte beiseite gegangen und schaute sich wie beiläufig im Preßhaus um, während der Kurzbacher nachdenklich eine einzelne Weinbeere in die Hand genommen hatte, die zu Boden gefallen war. Langsam taute sie auf und wurde weich. Fürnkranz beobachtete ihn. „Siehst Friedrich, genau das darf uns nicht passieren. Also probieren wir schnell einmal.“ Er griff zu einem schmalen Stück Holz, das etwa auf halber Höhe in einer Ausnehmung der Weinpresse steckte, und lockerte es ein wenig. Knarrend senkte sich ein Ende des Preßbalkens um wenige Zentimeter, ein leises Knirschen war zu hören, verstummte, als der Balken zur Ruhe kam. Es dauerte eine gute Weile bis unterhalb des Preßkorbes ein kleines, hellgrünes Rinnsal entstand . „Na also!“ Fürnkranz tupfte einen Tropfen auf das Meßfeld des Refraktometers und hielt es gegen das Licht. Mit einer raschen Bewegung wandte er sich seinen Helfern und dem Beamten zu. „Gewonnen! 31 Grad. Jetzt gehen wir´s richtig an.“ Er warf einen prüfenden Blick auf die Stellung des Preßbalkens.
„Ich hab nie so richtig begriffen, wie das alles funktioniert“, gab Polt zu.
Fürnkranz trat neben ihn. „Ist auch irgendwie kompliziert. Die ganze uralte Maschine ist ein riesiges Hebelwerk. Zwei Schwergewichte werden gegeneinander ausgespielt: Preßstein und Preßbalken.“ Er zog das vorhin gelockerte Holz völlig heraus. „Das ist ein Brustriegel. Damit kann ich die Hebelkraft steuern. Dorne gibt’s auch noch. Die verhindern, daß sich der Preßbalken wieder hebt. Beim Vorbereiten, gestern Abend, hab ich den Preßstein gedreht, damit den Balken auf der linken Seite niedergezwungen und auf der anderen Seite, über dem Preßkorb, gehoben. Dann war nur noch dafür zu sorgen, daß er oben bleibt. Heute geb ich ihm Stück für Stück die Freiheit wieder. Und die Trauben bekommen den Hengst zu spüren.“
Friedrich Kurzbacher hatte mit sichtlichem Respekt zugehört. „Ein richtiger Professor, der Karl. Ich weiß ja auch, wie´s geht, aber erklären könnt ich´s nicht. Ist ja egal. Da kommt er, der Most!“
Erst zögernd, dann stärker, sickerte der Traubensaft durch die Zwischenräume des Preßkorbes und bildete auf dem hölzernen Boden einen sachte bewegten Teich, der in vielen Grüntönen schimmerte. Da und dort bedeckten feine Bläschen die Oberfläche, hingezogen zu jener Öffnung, durch die der Most in einen Bottich unterhalb der Presse floß.
Das Preßhaus, noch vor kurzer Zeit ein kalter, unbelebter Raum, war nun erfüllt von Geräuschen und Gerüchen. Fürnkranz holte tief Atem. „Darauf kommt´s an im Leben.“
Die anderen schwiegen beifällig. Dann beugte sich Fürnkranz vor, um den Most näher zu betrachten, und stieß plötzlich einen Laut aus, der wie verhaltenes Knurren klang. „Da ... schaut´s her!“ Er zeigte auf eine Stelle dicht neben dem Rand des Preßkorbes, wo sich eine fremde Farbe ins Grün mischte.
Der Kurzbacher drängte sich neben ihn. „Hast vielleicht einen Rotweinstock dazwischen?“
„Nein.“
Polt schob die beiden zur Seite, tauchte seinen Finger in die Flüssigkeit, roch daran und wandte sich ab.
Karl Fürnkranz trat dich hinter ihn. „Das ist Blut, nicht wahr?“

Montag, 19. Januar 2009

Eiswein

P1183804

Eiswein - nur was für Winzer mit Hang zum Risiko.

Es gelten streng vorgeschriebene Gesetze. Es dürfen nur Trauben verwendet werden, die bei mindestens -8° und bis spätestens Anfang Jänner gelesen werden.
Wer riskiert schon die Trauben hängen zu lassen? Wie oft gibt es wirklich diese Bedingungen? Laut Aufzeichnungen über unser Klima, haben sich die niedrigen Temperaturen, wenn es sie überhaupt gibt, nach hinten verschoben,also erst im Jänner. Im Jänner ist es dann schon zu spät, da sind die Trauben schon verfault.

Er wird immer seltener, aber heuer gibt es wieder Eiswein.
Laut einem Bericht im Bezirksblatt Mistelbach wurde in den Nächten auf 29. und 30. Dezember im Raum Poysdorf die Eisweinlese durchgeführt.

Der Eiswein wird aus überreifen Trauben gekeltert. Das in den Beeren enthaltene Wasser kristallisiert bei diesen Minusgraden größtenteils aus, nur der in den Trauben enthaltene Zucker bindet nicht kristallisiertes Wasser sowie die enthaltenen Fruchtsäuren.
Die Trauben müssen in gefrorenem Zustand gepresst werden, der gefrorene Wasseranteil bleibt zurück, gekeltert wird nur purer Fruchtextrakt mit enormer Süße.
Durch den Wasserverlust ist die Ausbeute beim Eiswein sehr gering.
Der Most muss mindestens 25 Klosterneuburger Zuckergrade aufweisen.

In Poysdorf waren es bis zu 33° Klosterneuburger Mostwaage.

Ab Mai darf der Wein dann in den Handel, ich glaub ich muß mir heuer ein Fläschen davon besorgen ............. einen "Geburtstagwein" für mich ;-)

Sonntag, 18. Januar 2009

Positiv

Auch dieses Wetter hat seine positiven Seiten - zumindest für mich, weil es mir unglaublich gut gefällt, wenn alles mit einer weißen Schicht überzogen ist

So auch in Ernsdorf
IMG_6866


IMG_6853


IMG_6852




jetzt schmecken sie so richtig gut, unsere Äpfel.
Es sind Winteräpfel, werden erst spät reif (+/- Mitte Oktober), nach 1- 2 Monaten Lagerzeit haben sie den vollen Geschmack und halten bis Ende März.
Vorausgesetzt man hat die richtige Lagermöglichkeit, und die haben wir GsD. Eine der Kellerröhren ist nicht zu feucht -wie sie für Wein nötig wäre - sondern ideal für Äpfel:
P1173666


P1173674
es ist genug da, für Oma, für meine Eltern, für Hannes, für mich und natürlich für den Andiamo.
Schmatz!


Preßhausfenster
P1173688


P1173697


P1173685
Ich bin immer in Zweifel, soll ich sowas blitzen oder nicht?



Grundsätzlich mag ich normales Blitzlicht nicht ........

.......... aber draußen ist es inzwischen komplett dunkel geworden ..........
IMG_6871


P1173724


P1173707

Diesmal war der Akku nicht leer .....

Es gibt Menschen, die jammern immer über das Wetter. Zu heiß, zu kalt, zu nass, zu trocken, zu windig, zu ..........

Klar, tagelange Nebelsuppe, das schlägt irgendwann aufs Gemüt (vor allem wenn man hört das im Rest von Ö strahlender Sonnenschein ist).
Aber wir würden die Sonne nicht schätzen, wenn sie immer scheinen würde.

So freut man sich, wenn sie sich für kurze Zeit durch die Nebeldecke kämpft.

Samstag fahren wir auf Umwegen nach Ernsdorf, eine bisserl durchs Weinviertel gondeln.
bei Enzersdorf im Thale:
IMG_6799


IMG_6788


IMG_6817x



Dann durch den Ernstbrunner Wald.
Hier hatte ich schon oft ein mulmiges Gefühl beim durchfahren, vorallem in der Dämmerung oder im Finstern.
Ich weiß, ein Großteil des Waldes ist eingzäunt, aber nicht alles.
Außerdem bringt der ganze Zaun nix, wenn das Tor offen bleibt:
IMG_6822x


es hat schon seinen Grund, warum das Schild da hängt:
P1173647



es kommt ......
P1173648



näher..... das Wildschwein, aber mit dem Zaun dazwischen kann ich mich diesmal beruhigt ans Fotografieren machen ;-)).

Man merkt, sie werden im Winter zugefüttert, sie sind neugierig, wenn Menschen da sind, aber doch um einiges vorsichtiger als in Wildparks.
IMG_6826


P1173658


P1173662


P1173652


dann gehts weiter, vorbei beim alten Schüttkasten kurz vor Ernstbrunn
IMG_6839


IMG_6840


IMG_6829


IMG_6833



und über den Buschberg, neben der Straße nach Michelstetten wieder ein eingezäunter Wald ........... mit Wildschweinen
IMG_6846

Freitag, 16. Januar 2009

Als Reiter ......

P1163613


P1163621x

... kommt man manchmal näher an Rehe heran als zu Fuß.
P1163627x1


P1163628x


P1163629y


P1163631x

ein grüner Hexenblog

aus dem Weinviertel

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Überlege gut

was du dir wünscht, es könnte in Erfüllung gehen

Kommentare

Krise?
... ist nur eine kleine Winter-Depression.
Treibgut - 28. Feb, 00:58
ich
mit fast 47 jahren krempel mal wieder komplett um....man...
Gehirnsplitter - 1. Feb, 22:02
Danke vielmals für den...
Danke vielmals für den Hinweis. Ich habe den Tee im...
Elisabetta1 - 9. Dez, 11:11
arme Joy, die Trichter...
arme Joy, die Trichter sind echt gemein. Ad Käspappeltee:...
capra ibex - 8. Dez, 10:19
Und warum kommt das alles?...
Und warum kommt das alles? Weil uns die Tiere nicht...
Elisabetta1 - 4. Dez, 10:39
In der Tat
... eine finstere Geschichte, die du hier erzählt hast.
Treibgut - 4. Nov, 00:09
Du hast mich erfolgreich...
Du hast mich erfolgreich gefunden :-). Super, ich freu...
Fira - 31. Okt, 17:01
ja du hast richtig gelesen,...
ja du hast richtig gelesen, die nächste Herausforderung...
capra ibex - 30. Okt, 20:29
stimmt
als Außenstehender sieht es immer anders aus. Deswegen...
capra ibex - 30. Okt, 20:26
Liebe Gudrun! Zuerst...
Liebe Gudrun! Zuerst dachte ich "Oh, toll, jetzt schreibt...
Fira - 30. Okt, 19:18
Richtige Entscheidung
Das ist ganz einfach. Als Außenstehender empfindet...
libris - 30. Okt, 18:07
Mir blieb nix anderes...
Mir blieb nix anderes übrig. Ja, die Pferde waren schon...
capra ibex - 30. Okt, 07:45
Auszeit
es ist eigentlich auch ein unbezahlter Urlaub. D.h....
capra ibex - 30. Okt, 07:44
Uff
Es war ja irgendwie klar, dass bei dir irgendetwas...
libris - 29. Okt, 22:51
alles Gute!
es freut mich, wieder von dir zu lesen! Du hast ja...
Friederike (Gast) - 29. Okt, 20:13
Liebe elisabetta
du hast mir im Sommer mal ein mail geschickt, anscheinend...
capra ibex - 29. Okt, 19:20
Liebe Gudrun, danke für...
Liebe Gudrun, danke für die Möglichkeit all die Bilder...
Elisabetta1 - 29. Okt, 18:38
Huhuuuuuuuu Guuuuuudruuuuun!...
Huhuuuuuuuu Guuuuuudruuuuun! Wo biiiiist duuuuuu!...
Fira - 15. Okt, 18:35
Gießkanne von "Josef...
Eine Gießkanne in Hundeform, ehrlich, das ist halt...
Josef Mühlbacher (Gast) - 29. Sep, 17:22
Na?
Wartest du bis zur nächsten Sonnwende mit dem nächsten...
libris - 6. Sep, 15:12

im CD-Player


Sinead O´Connor
Essential


Sinead O´Connor
Universal Mother


Sinead O´Connor
Sean-Nos Nua


Blackmore´S Night
Ghost of a Rose


Georg Danzer
Master Series


Depeche Mode
Best of Vol. 1



Shania Twain
Come on Over


Free the Spirit
Pan from Paradise


Corvus Corax
Venus Vina Musica



Chris Rea
The Road to Hell


Pink Floyd
The Wall

Alle Links in Popups öffnen

alle Links auf der aktuellen Seite in einem neuen Fenster öffnen 

Web Counter-Modul

Rechtliches

Ich übernehme keine Haftung für die Inhalte von Links. Für den Inhalt der verlinkten Seiten sind ausschließlich deren Betreiber verantwortlich und ich distanziere mich hiermit ausdrücklich vom Inhalt dieser Seiten.
Meine Beiträge und Bilder unterliegen dem Urheberrecht und dürfen nicht ohne schriftliche Zustimmung von mir weiterverwendet werden. Fremde Bilder und Texte sind mit einer Quellenangabe versehen, wenn ich dabei ein Urheberrecht übersehen habe, bitte um Verständigung und ich werde es wieder löschen. Dieser Blog ist ausschließlich zur privaten Nutzung online und verfolgt keine kommerziellen Ziele.

Suche

 

Status

Online seit 7057 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 15. Jul, 02:09

Credits